Spiegelgleich aber getrennt
BEZIRK. Das Weinviertel und die slowakische Nachbarregion Zahorie sollen zusammenwachsen. Das ist Projektziel und Wunsch vieler Entscheidungträger auf beiden Seiten der Grenze. Der "Zukunftsdialog - gemeinsamer Lebens- und Wirtschaftsraum" soll dieses Zusammenwachsen ankurbeln, erste Ergebnisse liegen vor. "Weinviertel und Zahorie sind spiegelgleich", meint Hannes Schaffer von mecca consultig, der das Projekt betreut. Zwei Großstädte - Wien und Bratislava, ein wirtschaftliches Nord-Süd-Gefälle, Verkehrsachsen in Nord-Süd-Richtung aber nicht in Ost-West, viel Agrarland. Und ein Fluss, der die beiden Hälften trennt, die March.
Das größte Bevölkerungswachstum verzeichnet die slowakische Region Marianka (47%), gefolgt von Gänserndorf (30%). Der stärkste Rückgang wird in Jedenspeigen (9,3% und Cerová (8,4%) gemeldet.
Bratislava ist die fünftreichste Region der EU, Wien die elftreichste, allerdings ist der Mittelstand in der Slowakei nicht so stark vertreten wie in Österreich, die Armutsschere klafft hier deutlich mehr.
Brückenbau
Soweit die Fakten, doch der Ist-Zustand ist für beide Seiten unbefriedigend. Vor allem, was die grenüberschreitenden Aktivitäten betrifft. Meinungsbildner, Politiker und Wirtschaftstreibende sind sich im Zuge der Befragung einig: Die Regionen müssen durch mehrere Brücken miteinander verbunden werden. Dann können die Pläne wie gemeinsame Schulbildung, Veranstaltungen, Wirtschaftskooperationen, Naturtourismus, grenzüberschreitender öffentlicher Verkehr wesentlich einfcher umgesetzt werden.
Millionen Euro für die Grenzregion
17,4 Millionen Euro an EU-Mittel stehen bis 2020 für österreichisch-slowakische Projekte zur Verfügung. "Wir haben schon viele Pläne und werden uns darum bemühen, dass dein großer Anteil dieses Budgets unserer Region zugute kommt", zeigt Weinviertel-Manager Hermann Hansy großes Engagement für den Bezirk Gänserndorf. Unter anderem ist die Marchbrücke Angern in Planung, ein großes Projekt im Sinne des gemeinsamen Lebensraumes Weinviertel - Zahorie.
Ulrike Potmesil
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.